Es gibt Wohnungen, in die verliebt man sich auf den ersten Blick. So soll es sein mit dem Wunsch-Domizil. Nur wie realistisch ist dieser Kauf? Auch wenn es schwerfällt, angesichts der Vielzahl an sehr schönen und vielversprechenden Wohnungen und Häusern, die zurzeit auf dem Immobilienmarkt angeboten werden: Prüfen Sie vor dem Kauf genau, ob Sie sich diese Immobilie langfristig tatsächlich leisten können.

Hier unsere Tipps für den ersten Realitäts-Check:

Über welche Einnahmen verfügen Sie jeden Monat? Neben dem Gehalt zählen ebenso Mieteinnahmen (sofern vorhanden), Renten und Unterhaltsgelder, Einkünfte aus Börsengeschäften dazu. Kalkulieren sie keine Bonuszahlungen, Urlaubs- oder Weihnachtsgeld als feste Größe hier ein. Diese Zahlungen können sich ändern und es geht zunächst darum festzustellen, welche sicheren und berechenbaren Einnahmen Sie zum Immobilienkauf über 10 bis 15 Jahre einplanen können. Selbstständige ziehen an dieser Stelle am besten den Gewinn der letzten fünf Jahre zu Rate. Selbst wenn zahlreiche Kreditinstitute auf lediglich drei Jahren Gewinn-Aufstellungen bestehen – rechnen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit fünf Jahre. Welche fixen Ausgaben fallen an? Wie viel Eigenkapital liegt vor? Nachdem Sie die Ein- und Ausgaben herangezogen haben, können Sie sich Ihrem Eigenkapital widmen. In gängigen Ratgebern steht in der Regel, dass mindestens 20 Prozent der Kaufsumme durch Eigenkapital abgedeckt sein sollte. Ein Tipp: Lassen Sie es ruhig über 30 Prozent sein. Umso entspannter ist die spätere Tilgungsrate. Umso schneller ist die Immobilie abgezahlt.

Wussten Sie, dass zum Eigenkapital nicht nur Geld zählt?

Auch wertvolle Antiquitäten, Gold, Aktien und weitere Sachwerte können Sie getrost dazu zählen. Wenn Sie sich bei einem Sachwert, zum Beispiel Schmuck oder einem sehr alten Möbelstück nicht ganz sicher sind, wie viel es tatsächlich Wert ist: lassen Sie es schätzen und schriftlich vermerken. Wichtig: damit die Zukunft so entspannt wie möglich bleibt, ist es ratsam, nicht das gesamte Eigenkapital in den Kauf der Traum-Immobilie zu stecken. Behalten Sie Reserven für unvorhersehbare Ereignisse ebenso wie für weitere Wünsche.

Vergessen Sie beim Kaufpreis nicht die ca. 10-13 Prozent weitere Nebenkosten wie u.a. Notar- und Grundbuchgebühren, ggf. Maklerprovisionen, ggf. Kosten für Sachverständige, Kosten für zusätzliche Ausstattungswünsche oder zur Gestaltung von Freiflächen. Die Zusatzkosten variieren, je nachdem ob Sie ein Haus oder eine Wohnung kaufen.

Bei allem gilt: kalkulieren Sie nicht zu knapp!