Renovieren vor dem Immobilienverkauf: Was lohnt sich?
 

Viele Eigentümer stehen kurz vor dem Verkauf ihrer Immobilie vor der Frage: Sollte ich noch schnell renovieren, um den Verkaufspreis zu steigern?
Die klare Antwort: Nicht jede Renovierung bringt tatsächlich mehr Geld ein. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Arbeiten sich vor dem Verkauf lohnen – und wann es besser ist, das Geld zu sparen.

Vor dem Renovieren: Marktanalyse und Kosten-Nutzen-Abwägung

Bevor Sie Farbeimer öffnen oder Handwerker bestellen, sollten Sie einen realistischen Blick auf Ihr Budget, den Zeitplan und den aktuellen Immobilienmarkt werfen.

  • Vermarktungsdauer prüfen: Wie lange stehen vergleichbare Immobilien in Ihrer Lage aktuell zum Verkauf?

  • Preisspanne kennen: Welcher Kaufpreis ist realistisch erreichbar?

  • Amortisation sicherstellen: Lohnt sich die Maßnahme innerhalb der verbleibenden Zeit bis zum Verkauf?

Zu große Projekte können viel Geld verschlingen, den Verkaufsstart verzögern und bei veränderten Marktbedingungen sogar Verluste verursachen. Besonders in Zeiten steigender Zinsen ist Vorsicht geboten.

Kleine Renovierungen mit großer Wirkung

Der erste Eindruck entscheidet oft über Sympathie oder Skepsis potenzieller Käufer. Kleine, kostengünstige Maßnahmen können den Gesamteindruck stark verbessern:

  • Frisch gestrichene, neutral helle Wände

  • Erneuerte Silikonfugen in Bad und Küche

  • Saubere Lichtschalter und Steckdosen

  • Gepflegter Garten mit gemähtem Rasen

  • Geölte Haustürschwelle oder Holzböden

Diese Arbeiten kosten wenig und erhöhen die Bereitschaft, den aufgerufenen Preis zu akzeptieren.

Tipp: Wählen Sie unaufdringliche Farben und reduzieren Sie persönliche Dekoration, damit Interessenten ihre eigenen Wohnideen einbringen können.

Teure Renovierungen – gezielt einsetzen

Eine neue Designerküche, bodentiefe Fenster oder ein luxuriöses Bad wirken beeindruckend, verursachen jedoch schnell fünfstellige Kosten und treffen nicht zwangsläufig den Geschmack der Zielgruppe. Teure Eingriffe lohnen nur, wenn sie ein objektives Defizit beheben oder den energetischen Standard deutlich heben:

  • Sinnvoll: Wenn sie ein objektives Defizit beheben, z. B. veraltete Fenster, schlechte Dämmung oder mangelhafte Haustechnik.

  • Nicht sinnvoll: Wenn es allein um Stil-Fragen geht. Käufer gestalten dann lieber selbst – Ihr hoher Invest fließt kaum in den Kaufpreis ein.

Energetische Sanierungen wie Isolierverglasung oder Dämmmaßnahmen können dagegen Preisabschläge verhindern und sogar Aufschläge ermöglichen.

Renovieren für einen schnelleren Verkauf

Der Immobilienkauf ist auch eine Bauchentscheidung. Ein gepflegtes Erscheinungsbild steigert das Sicherheitsgefühl der Interessenten:

  • Frisch gestrichene Fassade

  • Geölte Holzfußböden

  • Funktionierende Haustechnik

  • Verbesserte Energiewerte

Selbst kleine Verbesserungen im Energieausweis (z. B. durch den Austausch alter Heizkörper) können sich positiv auf die Preisverhandlungen auswirken.
Auch Online-Exposés profitieren: Helle, ordentliche Räume generieren mehr Anfragen und verkürzen die Vermarktungszeit.

Praxisbeispiel: Fenstertausch vor dem Verkauf

Ein Einfamilienhaus (150 m², Baujahr 1980) erhält 12 neue Kunststofffenster mit Dreifachverglasung.

  • Kosten: 500 – 1.200 € pro Fenster → gesamt ca. 6.000 – 14.000 €

  • Durchschnitt: ca. 9.000 €, abzüglich Förderzuschuss bis zu 20 % (ca. 7.500 € Eigenaufwand)

  • Effekt: Energieeffizienzklasse verbessert sich von E auf C → mögliches Preisplus von 5–10 %

Bei einem Objektwert von 450.000 € kann dies bis zu 45.000 € Mehrerlös bedeuten – besonders dann, wenn der alte Energieausweis Käufer abgeschreckt hätte.

Fazit: Nur dort investieren, wo es sich lohnt

Ob kleine Schönheitsreparatur oder energetische Sanierung – jede Renovierung sollte sich am Marktwert und an den Erwartungen der Zielgruppe orientieren.
Wir unterstützen Sie dabei: Wir bewerten Ihre Immobilie professionell und sagen Ihnen klar, welche Maßnahmen den Preis steigern – und welche Sie sich sparen können.

📞 Kontaktieren Sie uns jetzt, bevor Sie investieren – damit jeder Euro den maximalen Verkaufserfolg bringt.

 

Hinweise:

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

Foto: © NewAfrica/Depositphotos.com