Garten wässern trotz Wasserknappheit? 5 Tipps
Herausforderungen durch Trockenperioden
Obwohl die jüngsten Starkregen-Ereignisse ein anderes Bild vermitteln, sind viele Regionen in Deutschland zunehmend von anhaltenden Trockenperioden betroffen, so berichtet der IVD (Immobilienverband Deutschland) im Juli 2024. Dies führt zu vielfältigen Konsequenzen, insbesondere für die Garten- und Balkonbepflanzung, die unter Hitze und Trockenheit leiden. Traditionelle Maßnahmen wie Rasensprengen und Pflanzengießen werden angesichts der Wasserknappheit immer kritischer betrachtet. Eine wichtige Frage dabei ist, ob die Nutzung von Trinkwasser für die Bewässerung von Pflanzen noch angemessen ist.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Bewässerungsverbote
Gesetzliche Grundlagen
Annett Engel-Lindner, Rechtsberaterin beim Immobilienverband Deutschland (IVD), erklärt: „Es gibt kein Gesetz, das die Wasserentnahme in Deutschland generell verbietet. Allerdings können je nach Region Einschränkungen bestehen. Zunächst gibt es oft Appelle, das Gießen einzuschränken. Im Extremfall können zuständige Kommunen auch Bewässerungsverbote für Trinkwasser aussprechen, um auf langanhaltende Trockenheit und niedrige Grundwasserspiegel zu reagieren.“
Was ist verboten?
Solche Bewässerungsverbote umfassen häufig auch das Füllen von privaten Pools und das Waschen von Autos auf Privatgrundstücken. Ausnahmen gelten oft für reine Gemüsebeete sowie Pflanzungen in Gärtnereien oder Baumschulen. „Hobbygärtner sollten bei Trockenheit unbedingt bei ihrer Kommune nachfragen und entsprechend handeln“, rät Engel-Lindner. „Die Verbote sollten respektiert werden, da Verstöße mit Geldstrafen geahndet werden können.“
Praktische Tipps zur Pflanzenbewässerung
Regenwasser sammeln
Besitzer von Gärten und Balkonpflanzen sollten möglichst viel Regenwasser für trockene Tage sammeln. Regenfässer und Zisternen sind hierfür ideal und bieten eine nachhaltige Lösung zur Bewässerung.
Effizientes Gießen
Um Wasser effizient zu nutzen, sollten folgende Tipps beachtet werden:
- Früh morgens gießen: In den frühen Morgenstunden verdunsten nur 10 bis 30 Prozent des Wassers, während in der Mittagssonne bis zu 90 Prozent verdunsten können.
- Durchdringend wässern: Es ist besser, einmal richtig zu gießen und den Boden tief zu durchfeuchten, als häufig nur wenig zu gießen. Dies fördert tiefes Wurzelwachstum und macht Pflanzen widerstandsfähiger gegen Trockenheit.
- Rasen nicht bewässern: Die Bewässerung von Rasenflächen benötigt große Mengen Wasser. Zur Beruhigung: Rasen erholt sich auch nach wochenlanger Trockenheit wieder.
Boden mulchen
Gemüsebeete sollten idealerweise mit Stroh oder Gras gemulcht werden. Mulch hilft, die Verdunstung zu reduzieren und den Boden feucht zu halten, was die Pflanzen in Trockenperioden unterstützt.
Fazit
Effiziente Bewässerung in Trockenperioden erfordert vorausschauende Planung und die Nutzung nachhaltiger Methoden. Indem Regenwasser gesammelt und Pflanzen gezielt und effizient gegossen werden, können Garten- und Balkonbesitzer ihren Beitrag zur Wasserersparnis leisten und gleichzeitig ihre Pflanzen gesund erhalten. Denken Sie daran, sich bei Ihrer Kommune über eventuelle Bewässerungsverbote zu informieren und diese zu respektieren, um Geldstrafen zu vermeiden und die Umwelt zu schonen.