Bundestag beschließt Teilung der Maklercourtage
Die vom Bundestag beschlossene Reform der Maklerprovision sieht vor, dass Käufer und Verkäufer einer Immobilie künftig jeweils die Hälfte der Maklerprovison tragen müssen. „Die Teilung der Maklerkosten zwischen Verkäufer und Käufer ist fair, da in der Regel beide Parteien von der Leistung des Maklers profitieren“, so Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbands Deutschland IVD. Denn nicht selten wird eine anteilige oder gar vollständige Maklerprovision vom Verkäufer auf den Käufer übertragen. Ist der Käufer damit nicht einverstanden, kann es oftmals schon ein Bewerbungsabsage für ihn bedeuten. Das soll nun mit dem neuen Gesetzesentwurf verhindert werden. Auch, dass Maklerverträge in Textform verfasst sein müssen, um Unklarheiten des Maklervertrages zu vermeiden.
Wenn die Partei, die den Makler beauftragt mindestens genauso viel Provisionsleistung zahlt, wie die andere Partei, erst dann ist diese neue Vereinbarung gültig.
Ja, mit der Neuregelung wird ein hohes Maß an Gerechtigkeit erreicht, schließlich macht einen Immobilienmakler seine Mittlerfunktion zwischen Verkäufer und Käufer aus, sagt Schick. Jedoch bringt jede Transaktion widerum auch Unterschiedlichkeiten der Märkte mit, was Makler künftig in der Honorierung einschränkt, so der Präsident des Immobilienverbands Deutschland IVD.
Einfach in der Umsetzung wird die beschlossene Reform allerdings nicht. Viele müssen jetzt ihre Geschäftsmodelle anpassen oder umstellen. Zumal allein in Zeiten der Coronakrise und den damit verbundenen Folgen die Immobilienbranche schon Einbuße und Schwierigkeiten hat.
Sun Jensch, Geschäftsführerin beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA befürwortet das Gesetz zum Einen, mahnt aber gleichzeitig an, dass der Teilanspruch des Maklers gegenüber dem Käufer erst mit Nachweis der Zahlung durch den Verkäufer fällig werde. Seine Arbeit beginne aber weitaus früher, nicht erst beim Abschluss des Kaufvertrages. Eine deklaratorische Maklerklausel würde den Anspruch auf einen Maklerlohn rechtssicher gestalten, so Jensch.
Im Großen und Ganzen reagiert die Branche jedoch überwiegend positiv und jungen Menschen und Familien können von dieser Neuerung und bei ihrem Traum vom Eigenheimes davon profitieren.